Z E I T E N E N D E

Monat: November 2019

Hochbegabung

Antwort auf Telepolis-thread: Da spricht sicher keine Hochbegabung …

„Da spricht sicher keine Hochbegabung …“

schon Ihr Titel kommt mir ziemlich arrogant vor; dafür müssen Sie sich für zumindest erheblich begabter halten als den armen Autor. Hochbegabte sind entweder arrogant geworden oder in Verzweiflung versunken, in jedem Fall aber einsam, denn selbst die anderen Hochbegabten, die man zufällig trifft, sind ganz anders als man selbst, durch das Misslingen der Anpassung entsteht eine enorme Varianz. Die Explosionen eines höheren Feuerwerks liegen weiter auseinander. Denn auch der Hochbegabte kommt ohne Weltbild, Menschenbild und Selbstbild nicht aus. Diese für sein Agieren absolut essentiellen Bilder sind mit hoher Wahrscheinlichkeit krankhaft verzerrt, in welchen sozialen Spiegel schaut er? Seine Familie hält sich und damit auch ihn bestenfalls für die absolute Elite. Ich rate zur Bescheidenheit. Einer der hochbegabtesten Sätze ist immer noch „Ich weiß, dass ich nichts weiß“!

Ausbeutung

Waldspazierganggedanke. Ok, es gibt also Ausbeuter und Ausgebeutete. In gewisser Weise ist das ein Jeder in einer Person. Das verrückte: der Ausbeuter verachtet seinen Ausgebeuteten (weil er sich ausbeuten lässt), während der Ausgebeutete seinen Ausbeuter geradezu hochschätzt (weil er dadurch, dass er es schafft, ihn auszubeuten, weit über ihm steht), auch wenn er ihn hasst, so ähnlich, wie auch der Betrüger seinen Betrogenen verachtet, sonst müsste er ja fast ein schlechtes Gewissen haben. Und auch der Betrogene hat zwar Hass, aber auch Respekt gegenüber dem Betrüger, das läßt ihn den Verlust leichter verschmerzen.