Wenn der Hirte oder ein Lamm den anderen Lämmern sagt, dass sie geschlachtet werden, dass das sogar ihr Lebenszweck ist, zerfällt die Herde in zwei Teile, für die einen sind das Verschwörungstheorien, die anderen regen sich furchtbar auf, wodurch nach dem Schlachten ihr Fleisch nicht mehr gut schmeckt. Diese vorwitzigen Lämmer werden zuerst geschlachtet, bevor das Fleisch so richtig schlecht schmeckt. Falls es der Hirte war, der aufgeklärt hat, wird er entlassen. Der Herdenbesitzer hat kein Problem, einen neuen Hirten zu finden, der sein Handwerk versteht.
Herdenbesitzer: ganz recht, ohne mich gäbe es die Lämmer gar nicht. Ich bin daher quasi ihr Schöpfer, ihr Gott. Fragte man sie, ob sie, aufgeklärt über Ihre Opferrolle, lieber auf die Existenz verzichten würden, gäben sie selbstverständlich ein unmissverständliches NEIN zur Antwort. Und dass sie durch ihren Opfertod mir, dem Schöpfer, eine kaum zu toppende Gaumenfreude bereiten, gibt ihrem kurzen, aber schönen und gemütlichen Leben einen kaum zu toppenden Sinn! Sie sollten dankbar sein und sich glücklich schätzen, dass sie bis zum Tod, und insbesondere auch durch ihren Tod, ein derart sinnvolles Dasein fristen konnten.