Z E I T E N E N D E

Autor: Allfred (Seite 4 von 8)

Alfred Peter Herrmann, Jahrgang 1948, studierte Psychologie, Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Universität Mannheim und leitete dort acht Jahre lang die DV-Sektion des Sonderforschungsbereichs 24 der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Nach Stationen als Systemadministrator und in der Entwicklung von Musiksoftware-war er bei Postbank Systems als Senior-Testengineer und Systemintegrator tätig. Seit 1987 arbeitet er als selbstständiger IT-Consultant und engagiert sich unter anderem ehrenamtlich für das Tibethaus Deutschland. Auf seinem Blog zeitenwende.work reflektiert er über gesellschaftliche und politische Entwicklungen.

Wenn wir machen, was Menschen normalerweise machen, wenn sie in einen Krieg schliddern, dann schlittern wir in einen Krieg.

Wie entstehen Kriege? Und was können wir tun, um sie zu vermeiden? Diese Fragen beschäftigen die Menschheit seit Jahrtausenden. Der folgende Essay, geschrieben im Herbst 2022 vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs, versucht eine unkonventionelle Antwort – fernab der üblichen politischen Lager und ihrer Gewissheiten.

Wir sollten vor allem Hass und Dummheit vermeiden oder besser überwinden. Wir müssen uns überwinden, die Lage mal aus der Perspektive des Feindes zu betrachten. Überrascht werden wir feststellen, dass er in den gleichen Kategorien denkt wie wir: Besitzstandswahrung, Prosperität, Stolz, Selbstachtung, Solidarität mit Seinesgleichen. Beim Verhandeln versucht er, seine Pfunde möglichst geschickt zum Einsatz zu bringen. Wenn er Krieg führt, dann nicht weil er böse ist oder böse geworden ist, sondern weil sein Kontrahent böse geworden ist und dadurch zum Feind, der nur noch die Sprache der Waffen, die Sprache der mörderischen Gewalt versteht.

Wie kommt es dazu? Wo doch so viel Mühe von beiden Seiten darauf verwendet wurde, die divergierenden Interessen in und durch Vertragswerke so auszuhandeln, dass keiner sich über den Tisch gezogen fühlt, so dass der natürliche gegenseitige Respekt erhalten bleibt. Es wäre klug, sich an unterschriebene Verträge zu halten, dann können nämlich alle Seiten prosperieren. Das nennt man Zivilisation. Leider ist das nur ein warmer Mantel, unter dem der alte wilde Barbar haust, der zuvorderst in Machtkategorien denkt. Die Macht kommt aus dem Geldbeutel oder dem Gewehrlauf. Und von Gott. Denn wenn einer mächtiger geworden ist als andere, vielleicht sogar mächtiger als alle anderen, glaubt er sich mit Gott im Bunde, sein Wille geschehe, denn es ist auch der Wille des Herrn, und der konfligierende Wille des Vertragspartners ist nur lästig, und wenn er bei meinen kleineren Vertragsverletzungen und gebrochenen Versprechungen aufschreit, sogar teuflisch. Logisch!

Hier kann erwähnt werden, dass die USA, ein bibelfestes, christlich fundamentalistisches Land, mit einem Militärhaushalt, so groß wie der der 10 nächst-größten Länder, einschließlich Russland, es sich herausnimmt, jeden Vertrag nach Belieben zu brechen. Das wirkt extrem ansteckend auf die enttäuschten Vertragspartner, sie können aber der Supermacht keinen Paroli bieten. Diese Weltordnung, die jetzt zu Ende geht, nannte man Pax Amerikana, ein unerhörter Euphemismus angesichts von Dutzenden Angriffskriegen und vom CIA gemanagten „Regime Changes“ – man sollte besser von War Amerikana sprechen. (Mein Spielzeug-Colt als Kind trug die Aufschrift „PEACEMAKER“ – „War-Maker“ wäre ehrlicher gewesen). The Land of the Free, God’s own Country ist so außergewöhnlich toll, dass all diesen zurückgebliebenen Kulturen dort draußen nichts besseres passieren kann, als der American Way of Life. Die widerspenstigen Völker, die an ihren lächerlichen Traditionen hängen, kann man durch konsequente und konsistente, kurz- und langfristig angelegte Personalpolitik von oben und gelegentliche disruptive Technologiesprünge, begleitet von unbefristetem Dumping der amerikanischen Finanz- und Plattformkonzerne, den Zahn ziehen, zu ihrem „Glück“ zwingen.

Diese Sichtweise wird im sog. Westen als antiamerikanisch, in der Steigerung als „krankhaften Hass auf Amerika“ geschmäht, leider schaffe ich es nicht, die USA und ihre korrupten Propagandisten, die unverhohlen einen Krieg gegen die Atommacht Russland vorbereiten, als „God’s own Country“ anzusehen. Da bin ich in guter Gesellschaft. Wer mal in Mittelamerika, Südamerika, Afrika oder Asien gereist ist, sich mal vom Hotelpool entfernt und unter die Leute gemischt hat, mit ihnen geredet hat, dem könnte dämmern, warum bei uns bald die Lichter ausgehen. Götterdämmerung! Gute Nacht!

Was ist denn hier los?

Hier greift ein Totalitarismus, eine plumpe Feindseligkeit um sich, wie ich es nicht möglich gehalten hätte, offenbar hervorgerufen durch Seuchenangst und Kriegsangst. Selbst intelligente Freunde glauben, dass Russland die Pipelines gesprengt hat. Wenn ich Ihnen sage, dass es völlig widersinnig ist, dass sie ihre eigenen Milliarden Investitionen, mit denen sie auch Druck ausüben wollen, in die Luft sprengen, fangen Sie an mich zu hassen.

Biedermann und die Brandstifter

Es gibt einen gemeinsamen Nenner all dieser die Bevölkerung bedrohenden Inszenierungen der Finanzmafia, sei es Bargeldabschaffung, Totalüberwachung, Corona Terror, Islamistischer Terror (wo ist denn der abgeblieben?), Energieverknappung, böser Putin (Saddam, Milosewitsch, Gaddhafi, Assad usw.), Inflation, und das ist der unwiderstehliche Zug zum Totalitarismus! Der nimmt gerade wie vor hundert Jahren ungeheuer Fahrt auf. Mit dem Grundgesetz, der freiheitlich demokratische Grundordnung wurde nach den Erfahrungen der Weltkriege ein Bollwerk errichtet, das allerdings seither übel zugerichtet wurde. Pluralismus? Pressefreiheit? Gewaltenteilung? Grundrechte? Nur noch auf dem Papier. Die entfesselte Finanzmafia der Spekulanten schreibt im narzisstischen Machtrausch den Staaten die Gesetze und raubt sie dennoch schamlos aus (cum cum ex). Die Alarmzeichen werden immer schriller, aber der Biedermann bietet den Brandstiftern den weißen Bauch! Im inbrünstigen Glauben, dadurch verschont zu werden. Da kennen sie ihre Brandstifter schlecht!

Plakat Vorschläge:

Menschlichkeit stärkt das Immunsystem.

Gute Ernährung stärkt das Immunsystem.

Eine warme Wohnung stärkt das Immunsystem.

Ein auskömmliches Einkommen stärkt das Immunsystem 

Gute Gesellschaft stärkt das Immunsystem

LauterBank macht krank

Lauterbach macht Krach

Lebensmittel Spekulation regulieren.

Kriegswaffen Spekulation regulieren.

Medikamenten Spekulation regulieren 

Globale Finanzmonopole entmachten/regulieren

Big Brother BlackRock 

Würde, Anstand, Selbstachtung, statt Korruption, Kriminalität und schamlose Bereicherung

Wir rümpfen euch alle!

Erinnerungen an den „Gasnot-Herbst“ 2022: Als Deutschland plötzlich ohne russisches Gas dastehen könnte und die Republik in helle Aufregung geriet. Was damals dramatisch erschien, liest sich heute wie Satire – dieser Text war es schon damals.

Dumpf dampft der Rumpf!
Gasmasken Hersteller befürchten Gasangriffe!
Spürbare Entlastung: kaum noch Gas im Umlauf

Damals, als die Israelis Angst vor Saddams SCUD Raketen hatten

9/11

Im Gegensatz zu den neuen Narrativen (corona, Angriffskrieg …), die auf breitester Front befeuert und gepflegt werden, ist so ein altes Narrativ starr und abgehangen, es flutscht nicht wie Seife aus der Hand. Man darf übrigens nicht sagen: das war ein inhouse Job, das wäre wirklich eine Verschwörungstheorie, sondern: „WTC7 wurde gesprengt. Überprüfe das“. Wenn Ja, ist der ganze offizielle Bericht eine Verschwörungstheorie, alle Urteile sind Makulatur, eine neue Untersuchung z.B. durch die Vereinten Nationen ist zu fordern, angesichts der fürchterlichen Folgen (die U.S. Kriege bis zum Ukraine Krieg, Erosion des Völkerrechts usw. Guantanamo, Assange) 

Also klassischer Bellizismus

Frieden Schaffen mit Waffen. Die Meinung jeder Mehrheit. Meines Erachtens widerspricht das dem Geist des GG, das die Würde des Menschen ganz oben anstellt. Danach ist schon das Aufrechnen von Opferzahlen gegen die Menschenwürde. Ich nenne das „Kriegslogik“. Mal ganz davon abgesehen, dass die gigantische Blutspur des Menschen, die er unter seinesgleichen regelmäßig anrichtet, in der Tierwelt einmalig ist, nur Ameisen tun es uns da gleich, was i.d.R. mit Völkermord endet, ist diese kalte Kriegslogik auch das Markenzeichen des Great Reset, Klaus Schwab und überhaupt des Transhumanismus. Mein erster Eindruck von Harari, den mir meine Tochter empfohlen hat war: eiskalt, menschenverachtend, 100% materialistisches Weltbild, muss ich, nachdem ich ein Buch von ihm gelesen habe, nicht revidieren. Das ist antiaufklärerische Denke vom Feinsten! Was mich heute getröstet hat, ein phantastischer Beitrag, den ich in den höchsten Tönen loben möchte: Gerald Ehegartner: Die Wiederentdeckung der Seele und die Rettung des Menschen

Dieser Beitrag taugt für mich geradezu als Manifest der Demokratiebewegung 2020

Full spectrum dominance

Eben, nach dem Tatort, ich wollte schon abschalten, weil ich Anne Will erwartete, die in letzter Zeit die Hohlheit ihrer Texte durch immer strengeren Blick wettzumachen versucht, da seh ich, in festlichem Rahmen, die Frau des Burda Chefs (Furtwängler), an einem der schönsten Orte Münchens, wie sie Sir Simon Rattle, der in die Fussstapfen eines Russen tritt, der nicht dazu zu bewegen war, sich öffentlich von Putin zu distanzieren, überschwänglich als einen der größten zeitgenössischen Dirigenten begrüßte. Er durfte selber ansagen, was sie gleich spielen werden, Höhepunkte des angelsächsischen Filmmusikschaffens „Star Wars“, „Harry Potter“, „Robin Hood“ und „Tom & Jerry“. Auf auf zur munteren Jagd! Ich ahne, was Beethoven davon halten würde – zu dumm, dass ich mein Lichtschwert verlegt habe.

Von den Barrikaden zum Grundgesetz

Ein 68er zwischen Vietnamprotesten und Corona-Spaltung

Hofgarten Wiese, Bonn • 23. Juni 2022

„Man muss auf die Straße gehen, um seine Selbstachtung zu behalten“ – so fasst ein Zeitzeuge der 68er-Bewegung seine Motivation zusammen. Auf der geschichtsträchtigen Wiese vor der Bonner Universität erzählt er von seinem Weg vom Vietnamkriegs-Protest bis zu den gesellschaftlichen Verwerfungen der Corona-Zeit.

Damals wie heute: Der Kampf um die Demokratie

1968 gingen sie gegen Bombenteppiche und für Aufklärung auf die Straße. Heidelberg war die Logistikzentrale für den Vietnamkrieg, die Polizei noch von „echten Nazis“ geführt. Heute sieht der ehemalige Student erschreckende Parallelen: gesellschaftliche Spaltung, Diffamierung Andersdenkender, und die Gefahr einer „Totalüberwachung, wie es sie noch nie gegeben hat.“

Wenn Freunde zu Fremden werden

Das Schmerzhafteste an der Corona-Zeit? Als die eigene Tochter Angst hatte, der Vater könnte zum „Verschwörungstheoretiker“ werden. Wenn rationale Argumente plötzlich als Feindseligkeit wahrgenommen werden und langjährige Freundschaften zerbrechen.

Zwischen Hoffnung und Resignation

„Wir waren damals sicher 10%, wenn nicht sogar 20% der Gesellschaft“ – heute fragt er sich, ob der Kern derer, die Demokratie und Aufklärung hochhalten wollen, nicht geschrumpft ist. Dennoch bleibt er optimistisch: Wenn die kritische Masse erreicht ist, kann auch eine ganze „Herde“ plötzlich ihre Richtung ändern.

Ein Interview über Generationenkonflikt, demokratische Traditionen und die Frage: Wie diskutiert man mit Andersdenkenden, ohne Freunde zu verlieren?


Aufgezeichnet im historischen Hofgarten der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, wo bereits Generationen von Studenten für ihre Überzeugungen eingetreten sind.

Am Sinzheimer Fischweiher

Die Morgensonne spiegelt sich im stillen Wasser, Vogelstimmen durchbrechen die Ruhe. Hier, zwischen Schilf und den ersten Seerosen des Sommers, kehren die Gedanken zu dem zurück, was wirklich zählt.

Ich fange wieder an zu zwitschern

wie diese Amsel. Man spürt die Freude, die durch diese unbändige Kreativität entsteht – das möchte ich mir wieder mal gönnen.

Die Freude entsteht durch die unbedingte Liebe zum Dasein, die das Ego vollständig entmachtet. Das Ego macht gerne die unbedingte Liebe lächerlich, bezweifelt ihre Existenz. Aber wessen Ego einmal im Licht der unbedingten Liebe verblasst ist, wurde eines Besseren belehrt. Das meinte Jesus, als er sprach: „Liebe deine Feinde“ oder „Werdet wie die Kinder“.

Die Kreativität der Kinder ist genau wie die Kreativität der Amsel ein Ausdruck der unbedingten Liebe. Dagegen ist die bedingte Liebe nur ein Deal des Egos: Es wird angezogen von den Dingen, die es stabilisieren, und abgestoßen von denen, die es destabilisieren. Das nennt es dann Liebe und Hass – dieses Management von Anziehung und Abstoßung.

Die Hauptaufgabe des Egos mit seinen Konzepten: durch Versuch und Irrtum, das heißt durch vergangene Erfahrung, die Zukunft berechenbar machen. Der Mensch lebt so permanent in einer Sphäre der Bestechlichkeit, abwechselnd von Liebe und Hass erfüllt. Er weiß nicht, warum er lebt, gelebt hat, wird unglücklich und zynisch durch den Verrat an seinem wahren Selbst und verdrängt den maximalen finalen Misserfolg, den der sichere Tod bedeutet.

So beendet er das Spiel des Lebens als maximaler Verlierer.

Es gibt aber genau eine Sache, die dem Leben einen allgemein gültigen Sinn gibt: die unbedingte Liebe.

Buddhismus und Aufklärung

Indem ich den Lehren des Buddha folge, bin ich bemüht, die Ursache des Leidens aufzuheben, indem ich den Strom der Inhalte meines Bewusstseins möglichst vorurteilslos beobachte. Dadurch soll den Geistesgiften Gier, Hass und Ignoranz, die meinen Blick auf die Wahrheit des Seins verstellen und mich dadurch im Kreislauf des Leidens festhalten, die Wurzel gezogen werden. Im hellen Licht der Selbsterkenntnis verschwinden diese Schatten, um Selbstlosigkeit und grenzenlosem Wohlwollen Platz zu machen.

Retreathaus Berghof, Osterkurs

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