Z E I T E N E N D E

Autor: Allfred (Seite 7 von 8)

Alfred Peter Herrmann, Jahrgang 1948, studierte Psychologie, Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Universität Mannheim und leitete dort acht Jahre lang die DV-Sektion des Sonderforschungsbereichs 24 der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Nach Stationen als Systemadministrator und in der Entwicklung von Musiksoftware-war er bei Postbank Systems als Senior-Testengineer und Systemintegrator tätig. Seit 1987 arbeitet er als selbstständiger IT-Consultant und engagiert sich unter anderem ehrenamtlich für das Tibethaus Deutschland. Auf seinem Blog zeitenwende.work reflektiert er über gesellschaftliche und politische Entwicklungen.

Dem All gefällt der freie Fall

Mein philosophisches Vermächtnis. Ich phantasiere, dass lange nach meinem Ableben dieser Text berühmt wird – rajo24.de

Bis jetzt hat das noch kein Schwein verstanden, glaube ich. Schwein gehabt? Midjourney: „Schwein in der Stratossphäre zieht die Reißleine an seinem Fallschirm“

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Ein philosophisches Vermächtnis wartet darauf, verstanden zu werden

„Bis jetzt hat das noch kein Schwein verstanden“ – so bescheiden kommentiert der Autor seinen eigenen Schlüsseltext. Doch hinter diesem scheinbar rätselhaften Titel verbirgt sich eine der elegantesten Theorien über Bewusstsein, Realität und die Natur des Universums selbst.

Was passiert, wenn Neurowissenschaft auf Kosmologie trifft?

In diesem Text entwickelt der Autor eine faszinierende These: Unsere Neuronen erzeugen einen „Weltsimulator“ – eine symbolische Repräsentation der Realität. Aber Freude und Leid, die fundamentalen Qualitäten unserer Erfahrung, können nicht Teil dieser Simulation sein. Sie müssen eine Eigenschaft des „Alls“ selbst sein.

„Dem All gefällt der freie Fall“ – ein Satz, der sowohl physikalisches Gesetz als auch existenzielle Weisheit in sich trägt. Eine Einladung, die Kontrolle loszulassen und zu verstehen, dass selbst unsere tiefsten Empfindungen Echos einer kosmischen Qualität sind.

Ein Text, der Neurowissenschaft, Philosophie des Geistes und Spiritualität zu einer einheitlichen Vision verbindet.

➤ Zum vollständigen Text: „Dem All gefällt der freie Fall“

Vielleicht wird dieser Text tatsächlich berühmt – lange nachdem sein Autor das Zeitliche gesegnet hat. Bis dahin wartet er darauf, dass endlich jemand versteht, was hier eigentlich gesagt wird.

KI Claude 2024

Maske und/oder Lockdown

Der ganze Lockdown wäre komplett unnötig, wenn jeder mit einer Maske einigermaßen sicherstellen könnte, dass seine Viren nicht auf die Schleimhäute anderer Menschen gelangen.

Aber:

Dagegen spricht, dass dann die Big-Brother-Gesichtserkennung ausgehebelt wird. Ist euch schon mal aufgefallen, dass es fast keinen Tatort gibt, in dem Videoüberwachung nicht praktisch als unverzichtbar dargestellt wird?

Noch mehr dagegen spricht, dass wir dann überhaupt kein Immunsystem-Training gegen Viren mehr hätten, sodass jeder, der irgendwann seine Maske absetzt, in äußerster Lebensgefahr schwebt.

Public Relations

Man kann und sollte seine Zeit auch mal aus einer überzeitlichen oder zeitlosen Perspektive betrachten. Dann könnte auffallen, dass der Begriff der Macht, obwohl einer der zentralen Begriffe des menschlichen Zusammenlebens und der Sozialpsychologie, fast ganz aus der öffentlichen Debatte verschwunden ist.

Noch im 19. Jahrhundert war der Begriff des Willens oder des Willens zur Macht ein zentraler Bestandteil der öffentlichen Debatte. Nietzsche, aber auch Marx sprachen offen über Machtverhältnisse. Heute wird über alles Mögliche diskutiert – nur nicht über Macht.

Das verschwundene Wort

Das ist der Erfolg von 100 Jahren Propaganda, Framing beziehungsweise Public Relations. Die Mächtigen haben gelernt, ihre Macht unsichtbar zu machen, indem sie die Sprache dafür tilgen.

Die Lehrmeister

Lies: Propaganda: Die Kunst der Public Relations von Edward Bernays und Psychologie der Massen von Gustav Le Bon. Hier erfährst du etwas über das unwiderstehliche Handwerkszeug der großen PR-Agenturen. Bernays, Freuds Neffe, entwickelte die Techniken, mit denen man Menschen manipuliert, ohne dass sie es merken. Le Bon zeigte, wie Massen funktionieren.

In letzter Zeit macht Psychologieprofessor Mausfeld sehr kompetent darauf aufmerksam – und wird prompt als Verschwörungstheoretiker diffamiert. Auch das ist PR: Wer die Methoden der Macht benennt, wird diskreditiert.

So funktioniert es seit 100 Jahren. Und so funktioniert es auch heute.

Klopapier

Gestern stand ich im DM-Markt vor leeren Klopapier-Regalen. Ich solle es morgens um neun versuchen. Da ging mir der Arsch auf Grundeis.

Ich hatte eigentlich die großen PR-Agenturen im Verdacht, die bei der Vorbereitung der Eroberungskriege des Imperiums sechsstellige Summen einstreichen. Durch eine klassische selbsterfüllende Prophezeiung – nämlich die Vorhersage, dass es kein Klopapier mehr geben wird – wären sie ihrem Auftrag, für Angst und Schrecken in der Bevölkerung zu sorgen, sehr geschickt nachgekommen.

Das war Paranoia. Jetzt weiß ich, wo das ganze Klopapier geblieben ist.

(Der ursprüngliche Facebook-Link ist leider nicht mehr verfügbar) https://www.facebook.com/100002376591089/posts/2833376090084916/

Seuchenangst

Als Statistiker bin ich skeptisch geworden. Nicht gegenüber Corona, sondern gegenüber dem Umgang damit.

Während alle Welt auf Viren starrt, übersieht man, wie sich Angst ausbreitet – und wer davon profitiert. Als ehemaliger Statistiker bin ich skeptisch geworden. Nicht gegenüber Corona, sondern gegenüber dem Umgang damit.

Das Datenproblem

Wer selber denkt, kann zu abweichenden Meinungen gelangen. Dr. Wodarg hat seine Meinung geäußert – das ist mir willkommen, damit ich verschiedene Standpunkte vergleichen kann. Denn die Fakten, auf denen Entscheidungen beruhen, können falsch erhoben oder interpretiert werden.

Beispielsweise ist der Corona-Test sehr unzuverlässig und gibt bei fortgeschrittener Durchseuchung nicht die Steigerung der Neuinfektionen, sondern der Testaktivität an. Bei mir hat es geklingelt, als der Präsident des RKI bei der Nennung des Sterberisikos einen Median von 43 Jahren nannte. Warum Median und nicht arithmetisches Mittel? Als Statistiker weiß ich: Das macht einen Unterschied.

Wer profitiert?

Das Vertrauen in die Wissenschaft sähe ich gerne, besonders beim Weltklimarat. Aber die Virologen haben in diesem Jahrtausend schon dreimal Alarmstufe rot ausgerufen – gottseidank Fehlalarm. Unser Gesundheitssystem ist durchaus geprägt von den Interessen der Pharmaindustrie. Als mehrfach Betroffener mache ich mir da keine Illusionen mehr.

Das Paradox der Angst

Was scheinbar keiner auf dem Schirm hat: Die stark stress- und angsterzeugenden Maßnahmen haben auf das Immunsystem den denkbar schlechtesten Einfluss. Existenzangst schwächt die Abwehr. Davon weiß ein Virologe im Gegensatz zu einem Psychoneuroimmunologen wohl wenig.

Ich glaube, dass die Krankenhäuser schon deshalb an ihre Belastungsgrenze kommen, auch ohne Corona. So gesehen wäre es ein natürlicher Versuch des Selbstschutzes der Bevölkerung, Gegenmeinungen zur dominanten Angstmache zu suchen.

In einigen Wochen wissen wir mehr.

Hochbegabung

Antwort auf einen Telepolis-Thread: „Da spricht sicher keine Hochbegabung …“

Schon Ihr Titel kommt mir ziemlich arrogant vor; dafür müssen Sie sich für zumindest erheblich begabter halten als den armen Autor. Hochbegabte sind entweder arrogant geworden oder in Verzweiflung versunken, in jedem Fall aber einsam, denn selbst die anderen Hochbegabten, die man zufällig trifft, sind ganz anders als man selbst. Durch das Misslingen der Anpassung entsteht eine enorme Varianz. Die Explosionen eines höheren Feuerwerks liegen weiter auseinander.

Denn auch der Hochbegabte kommt ohne Weltbild, Menschenbild und Selbstbild nicht aus. Diese für sein Agieren absolut essenziellen Bilder sind mit hoher Wahrscheinlichkeit krankhaft verzerrt – in welchen sozialen Spiegel schaut er? Seine Familie hält sich und damit auch ihn bestenfalls für die absolute Elite.

Ich rate zur Bescheidenheit. Einer der hochbegabtesten Sätze ist immer noch: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“!

Ausbeutung

Waldspazierganggedanke. 

OK, es gibt also Ausbeuter und Ausgebeutete. In gewisser Weise ist das jeder in einer Person. Das Verrückte: Der Ausbeuter verachtet seinen Ausgebeuteten (weil er sich ausbeuten lässt), während der Ausgebeutete seinen Ausbeuter geradezu hochschätzt (weil er dadurch, dass er es schafft, ihn auszubeuten, weit über ihm steht), auch wenn er ihn hasst. So ähnlich, wie auch der Betrüger seinen Betrogenen verachtet – sonst müsste er ja fast ein schlechtes Gewissen haben. Und auch der Betrogene hat zwar Hass, aber auch Respekt gegenüber dem Betrüger; das lässt ihn den Verlust leichter verschmerzen.

Klimakatastrophe

Ich war recht enttäuscht, als eine gute Freundin erzählte, dass das mit der Klimakatastrophe übertrieben sei

Sie habe sich ausführlich mit einem Physiker unterhalten, die Erdtemperaturen hätten immer schon heftigen Schwankungen untergelegen. Panikmache sei nicht konstruktiv.

Meine Antwort steht noch aus.

Der Mensch bläst CO₂, das in 2 Milliarden Jahren abgelagert wurde, in 200 Jahren wieder in die Luft.

Mind Fuck

also vor meinem inneren Auge sehe ich ein Gehirn, in dem kausale Prozesse ablaufen, die ein inneres Auge entstehen lassen, das auf Prozesse meines Gehirns blickt, die eine Welt mit meinem Gehirn darin erst erzeugen. Wo ist jetzt das Ich und wenn ja, wieviel Freiheit? Wille zur Freiheit?

Pegnitzer Schwimmbad

Schwimmbäder sind für mich Orte der Genesung. Aber bevor ich am Pegnitzer Schwimmbad landete, musste ich erst durch eine Nacht voller Pannen und unerwarteter Menschlichkeit.

Heute mit stärkerem Schwindel aufgewacht als gestern. Auf dem Weg von Baden-Baden nach Berlin gestern Abend vor Nürnberg Leistungsverlust des 2,2 l Diesel. Als das Motorlämpchen angeht, runter von der Autobahn. Recht desorientiert, überschwemmt von Empfindungen der Schusseligkeit und passiven Schicksalsergebenheit stehe ich da einsam weit nach Feierabend auf einem riesigen Firmenparkplatz vor einer riesigen Halle ohne Firmenschild. Internetzugang schlecht, Handy zeigt nur E. Offline die nächste Tankstelle geortet. Das E-Faltrad rausgeholt und 1 km hingesummt. Hat natürlich zu. Gegenüber taucht ein weißgekleideter Mann auf. Ich rolle hin, ob er wüsste, wo die nächste Daimler Benz Werkstatt ist, Internet wäre schlecht. Er ist gerade erst zugezogen, ich soll doch telefonieren. Zurück zum Problemauto. Im Handschuhfach findet sich tatsächlich bei den Service Unterlagen eine nationale Servicenummer. Musik. Haben Sie noch einen Moment Geduld. Musik. Haben Sie bitte noch einen Moment Geduld. Ca. 25x. Ich will gerade auflegen, da hebt jemand ab. Sympathische Frauenstimme. Ich schildere meine Lage und gebe Name, Adresse, Position, KFZ- und Fahrgestellnummer. Auch ohne Mobilitätsgarantie wird mich der nächstgelegene Daimler Mechaniker anrufen und weitere Schritte vorschlagen. Kostet halt. Ergeben und dankbar stimme ich zu. Schon bald klingelt das Handy, ich soll zur Werkstatt nach Ansbach fahren, ok, Navi meldet 25 km. Navi leitet mich auf die Autobahn. Im letzten Moment, bereits in der Auffahrt, wende ich illegal, ich traue mich nicht auf die Autobahn mit der lahmen Ente. Leicht verwirrt und schusselig schaffe ich es am Straßenrand, dem Navi die Autobahn zu verbieten. 34 km. Ich kriege die Schüssel immerhin noch auf 100.

Die Daimler Werkstatt erweist sich als Glücksgriff (die Höhe der Rechnung ist mir noch unbekannt). Es ist dunkel geworden, ein Montagabend kurz vor 22 Uhr. 3 junge Mechaniker analysieren mein Problem in einer Stimmung, die ich, ich war immerhin auch ein Leben lang Systemanalytiker, als optimal wahrnehme: nüchtern, konzentriert, mit untergründiger Lust an der eigenen Fähigkeit, dem eigenen Können und dann noch die Erfahrung. Letztere lässt den Jüngsten der 3 einen relativ unzugänglichen Schlauch in voller Länge abtasten, der an einer Unterdruckdose angeflanscht ist. Ich hab’s, sagt er. Ein Loch, durch das man den kleinen Finger stecken kann. Offenbar hatte dieser Schlauch, warum auch immer, an dieser Stelle Kontakt mit dem Turbolader. Die heißeste Außenstelle am Motor, steuere ich bei. Zustimmendes Nicken. Überhaupt wurden meine Zwischenfragen immer knapp, aber kompetent beantwortet, so, als wüssten sie, dass ich einen Honda Motorrad Motor mal (1977) inklusive Getriebe komplett zerlegt und wieder zusammengesetzt habe.

Danach bin ich noch weitergefahren, bis zum Pegnitzer Schwimmbad, wo ich die Nacht auf der Rückbank verbracht habe und am Morgen mit Schwindel, wie gestern, aufgewacht bin. Schwimmbäder sind für mich ein Ort der Genesung. Wie positiv und lustvoll die Menschen hier miteinander umgehen. Die kleinen sind wahnsinnig süß, die Mädchen unfassbar hübsch, die Jungs mimen vor ihnen Helden, Mütter und Väter (MAFIA Mothers And Fathers In Association) müssen sich erholen, und die Alten sind auch entspannt, weil sie es hinter sich haben. Wer will, kann hier sehen, dass alle Menschen vollkommen gutwillig sind, soziale Wesen, die in allen ihren Beziehungen nach lustvollen Erfahrungen suchen, kein bisschen verschlagen oder verlogen, man will einfach Spaß haben, und gönnt es auch jedem anderen.

Erst bei Interessenkonflikten hört der Spaß auf und der Stress fängt an und damit der ganze Egotrip, das Leben wird zum Kampf, wo derjenige, der zuerst den Pfad der Fairness verlässt, dadurch zu gewinnen glaubt, und hinterher fragt niemand mehr, mit welchen Mitteln man gewonnen hat, ob man gar über Leichen gegangen ist.

So sind die meisten Menschen Verlierer, aber die Kinder von Gewinnern, doch hier im Schwimmbad sind alle gleich.

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