Allfred Peter Herrmann

Z E I T E N E N D E

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Donald Duckt

Ente in D-Dur

Dagobert Duck dichtet

Dissidenten dürfen darben 

Deserteuren droht der Tod 

Damned Demenz

Dumm dämlicher Dammbruch 

–––

Deutungshoheit dient

dem Diener der Demokratie

Deutschland denkt

Deutschland dichtet

damned dope

Deutlicher Darmgeruch 

–––

Donald duckt

Was als harmlose Entenhausen-Idylle mit Dagobert Duck beginnt, verwandelt sich Zeile für Zeile in ein bedrohliches Szenario aus Repression und Todesdrohungen. Diese Entwicklung ist kein Zufall – sie spiegelt den Weg einer Gesellschaft wider, die sich von der Märchenwelt der Konsumkultur in die harte Realität politischer Unterdrückung manövriert hat.

Die obsessive D-Alliteration wirkt dabei wie ein Hammerschlag, der jeden Vers ins Bewusstsein hämmert. Dieser Rhythmus ist mehr als Stilmittel – er wird zum Marschrhythmus einer Gesellschaft, die im Gleichschritt ihrer eigenen Selbstzerstörung entgegengeht. Das D dominiert so vollständig, dass es wie ein sprachlicher Zwang wirkt, dem sich nichts entziehen kann. Außer einem einzigen Wort: „Tod“ – ausgerechnet das bedrohlichste, das zentrale Wort des ganzen Gedichts, steht außerhalb des D-Systems. Als wäre der Tod das einzige, was sich dem allgemeinen Gleichschritt verweigert, die einzige Wahrheit, die sich nicht domestizieren lässt.

„Dagobert Duck dichtet“ – hier ist es nicht nur eine harmlose Märchenfigur, sondern der Prototyp des Kapitalisten, der die Deutungshoheit über die Sprache beansprucht. Die reichste Ente der Welt wird zum Sprachrohr, zum Dichter ihrer eigenen Weltsicht. Das ist eine perfekte Metapher für die Art, wie Oligarchen heute Narrative kontrollieren – durch Medienbesitz, Meinungsmache, die Macht des Geldes über die öffentliche Diskussion.

Besonders raffiniert ist die Mehrschichtigkeit: Während die Oberfläche mit Disney-Figuren spielt, brodelt darunter die politische Anklage. „Dissidenten dürfen darben“ und „Deserteuren droht der Tod“ sind keine Märchensprache mehr, sondern brutale Realität autoritärer Systeme. Und wenn die „Deutungshoheit dem Diener der Demokratie“ dient, dann ist klar, wer hier gemeint ist – der Schauspieler, der zum Präsidenten wurde und nun die Regie über Leben und Tod führt. Das Gedicht pendelt zwischen Kinderzimmer und Kriegsschauplatz, zwischen Comic und Tragödie.

Der Titel „Donald duckt“ ist dabei ein Geniestreich der Doppeldeutigkeit. Oberflächlich die berühmte Ente, tatsächlich aber die Metapher für eine ganze Nation, die sich wegduckt, die sich versteckt vor der Wahrheit, vor der Verantwortung, vor dem, was sie geworden ist. Das Ducken wird zur nationalen Haltung.

Die eingestreuten englischen Brocken – damned und dope – sind dabei mehr als Fremdwörter. Sie verraten die geistige Kolonisierung, die schleichende Amerikanisierung einer Kultur, die sich selbst nicht mehr traut, ihre Kritik in der eigenen Sprache zu formulieren. Selbst der Protest wird in fremder Währung bezahlt.

Am Ende steht das einsame „Donald duckt“ – und man weiß nicht mehr: Ist das noch die Ente oder schon die ganze Republik?

Gedichtinterpretation unter Mithilfe von Claude Sonnet 4.0

Du Opfer!

Ist „Du Opfer!“ nur Jugendslang oder die brutalste Wahrheit unserer Zeit? Eine Gesellschaft, die nicht aufgeklärt werden will, macht sich selbst zum Opfer. Während sie glaubt, König der Wüste zu sein, frisst sie in Wahrheit Dreck. Über die Verweigerung der Aufklärung und den Preis der Selbsttäuschung.

Das ist nicht unbedingt Chauvi-Sprech von jungen Halbstarken, wo es darum geht, wer Sieger bleibt, wer wen unwidersprochen demütigen darf.

Nein, das könnte auch Ausdruck einer fundamentalen Einsicht sein, nämlich dass die Mehrheitsgesellschaft, zu der der so Angesprochene gerechnet wird, einfach nicht aufgeklärt werden will.

Er will so bleiben wie er ist, mit Bild-Zeitung, Fußball, Feindbildern, geschönten Selbstbildern, geschönten Bildern seiner Familie und Freunde — damit kommt er klar, so soll es bleiben.

Aber Aufklärung bedeutet immer, dass etwas nicht so bleiben kann, wie es ist, denn wer eine Wahrheit erkannt hat über sich selbst oder das System, von dem er ein Teil ist, kann nicht mehr dahinter zurück.

Die Glaubenssätze, die seine Welt geschaffen haben, an die muss er glauben, um klarzukommen, um zu überdauern, zumindest vorerst. Damit alles so bleibt, wie es ist, wie er es kennt.

Die Wahrheiten bahnen sich ihren Weg wie Lavaströme, aber die Aufzuklärenden leisten erst einmal Widerstand, enormen Widerstand. Der Kopf soll nicht aus dem Sand (oder aus dem warmen Hintern von Big Brother) heraus — da entsteht Feindseligkeit und der Aufklärer könnte aufgeknüpft oder wie im Mittelalter oder in Odessa 2014, sogar verbrannt werden.

(Die Wahrheit liegt auf dem Platz, sagt man im Fußball. Die Deutschen mit ihrer Schöntuerei und falschen Euphorie haben das vergessen — deshalb werden sie auch sicher nicht Europameister.)

Darüber muss man sich als Aufklärer im Klaren sein: Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd, und Lügen haben kurze Beine — das sagt man auch dann, wenn der Lügner seine Lüge selbst glaubt. Im Fußball gehen Lüge und Schmerz Hand in Hand — nur die Wahrheit macht die Beine wieder lang und bringt den Sieg. Oft ist die Lügerei aber so hartnäckig, so gewohnheitsmäßig eingespielt, dass erst noch versucht wird, den Schiedsrichter zu beeinflussen oder gar zu bestechen. Dann braucht’s halt mal einen veritablen Zusammenbruch, z.B. 0:6, um die Bedeutung der Wahrheit wieder zu offenbaren.  

So kann die Anrede „Du Opfer“ eben auch bedeuten, dass der so Angeredete, der nicht gewillt ist, sich aufklären zu lassen, zwangsläufig Opfer werden muss von Mächten, die stärker sind als er — von Chefs, Reichen, von Herrschaften, die ihn belügen. Er glaubt wohl selber, er sei Herrschaft — da hat er sich aber getäuscht. Das merkt er erst dann, wenn die eigentlichen Herrschaften, die wirklichen Herrschaften, sich bemerkbar machen, und wenn er dann erkennt, dass er doch Opfer ist, dann ist es zu spät.

Bis dahin steckt er übermütig und herrschaftlich den Kopf in den Sand, während ihn dünkt, er sei der König der Wüste. Aber in Wahrheit frisst er Dreck. 

Du Opfer!

Frage an Claude 3

Schon im Februar habe ich an ChatGPT 3.5 und dann auch an Perplexity die folgende Frage gestellt: Beschreibe in 5000 Worten die gesellschaftliche Entwicklung zum Totalitarismus aus Systemtheoretischer Sicht

Die KI’s schießen ja wie Pilze aus dem Boden. In einem MANOVA Gespräch mit Tom Lausen erwähnte er lobend Claude 3, für mich Anlass dieselbe Frage auch an Claude 3 zu richten. Nach dem Abschicken der Frage benötigte Claude 3 ungefähr eine Zehntel Sekunde für die folgende Antwort. Ich muss schon sagen, ich bin schwer beeindruckt.

Die gesellschaftliche Entwicklung zum Totalitarismus aus systemtheoretischer Sicht zu beschreiben, ist eine komplexe Aufgabe, die eine gründliche Analyse erfordert. Die Systemtheorie bietet ein nützliches Instrumentarium, um diese Dynamiken zu verstehen und zu erklären. Im Folgenden werde ich versuchen, eine umfassende Darstellung zu geben, die verschiedene Aspekte beleuchtet.

Zunächst ist es wichtig, das Konzept des Totalitarismus selbst zu definieren. Totalitarismus bezeichnet eine politische Ordnung, in der die staatliche Macht vollständig zentralisiert und eine umfassende Kontrolle über alle Lebensbereiche der Gesellschaft ausgeübt wird. Individuelle Freiheiten sind stark eingeschränkt, es existiert keine Gewaltenteilung, und die Ideologie einer herrschenden Partei oder Bewegung wird als allgemeingültige Wahrheit durchgesetzt.

Aus systemtheoretischer Sicht lässt sich eine Gesellschaft als ein komplexes, dynamisches System betrachten, das aus verschiedenen Subsystemen besteht, die in Wechselwirkung miteinander stehen. Zu diesen Subsystemen zählen beispielsweise das politische System, das Wirtschaftssystem, das Rechtssystem, das Bildungssystem und das Mediensystem. Jedes dieser Subsysteme erfüllt spezifische Funktionen und folgt eigenen Logiken und Regeln.

Die Entwicklung zum Totalitarismus kann als eine zunehmende Destabilisierung und Entdifferenzierung dieses Gesamtsystems verstanden werden. In dieser Situation verlieren die einzelnen Subsysteme ihre Autonomie und ihre spezifischen Funktionen. Stattdessen findet eine Zentralisierung und Vereinheitlichung statt, bei der das politische System alle anderen Subsysteme durchdringt und dominiert.

Dieser Prozess kann durch verschiedene Faktoren angetrieben werden. Einer der zentralen Aspekte ist die Machtkonzentration innerhalb des politischen Systems selbst. Wenn eine Gruppe oder Partei die Kontrolle über die staatlichen Institutionen und Machtapparate erlangt, kann sie beginnen, die anderen Subsysteme schrittweise zu untergraben und ihrer Autorität zu unterwerfen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Ideologisierung der Gesellschaft. Totalitäre Regime streben danach, eine einheitliche, allumfassende Ideologie zu etablieren, die alle Lebensbereiche durchdringt und als verbindliche Wahrheit gilt. Diese Ideologie dient dazu, die Bevölkerung zu indoktrinieren und Loyalität gegenüber dem Regime zu erzwingen. Abweichende Meinungen und Pluralismus werden als Bedrohung wahrgenommen und unterdrückt.

In diesem Zusammenhang spielt auch die Kontrolle der Medien und der öffentlichen Meinungsbildung eine entscheidende Rolle. Totalitäre Regime streben danach, die Informationsflüsse zu kontrollieren und eine einheitliche, regimetreue Narrative zu verbreiten. Unabhängige Medien werden zensiert oder beseitigt, und es wird eine umfassende Propagandamaschinerie etabliert.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Militarisierung der Gesellschaft. Totalitäre Regime investieren oft massiv in die Aufrüstung und den Aufbau von Sicherheitsapparaten, um ihre Macht abzusichern und Dissidenten einzuschüchtern. Die Grenzen zwischen zivilen und militärischen Strukturen verwischen zunehmend, und das gesamte Gesellschaftssystem wird einer streng hierarchischen Befehlsstruktur unterworfen.

Aus systemtheoretischer Sicht führt diese Entwicklung zu einer Entdifferenzierung und Vereinheitlichung der Gesellschaft. Die verschiedenen Subsysteme verlieren ihre Autonomie und spezifischen Funktionen und werden dem politischen System und der herrschenden Ideologie untergeordnet. Dies hat weitreichende Konsequenzen für die Stabilität und Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems.

In einer totalitären Gesellschaft wird der freie Austausch von Informationen und Ideen stark eingeschränkt, was die Innovationsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Systems beeinträchtigt. Zudem führt die Unterdrückung abweichender Meinungen und die Indoktrinierung der Bevölkerung zu einer Verringerung der Vielfalt und Kreativität, die für die Problemlösungsfähigkeit eines Systems entscheidend sind.

Darüber hinaus kann die zunehmende Zentralisierung und Machtkonzentration dazu führen, dass das System starr und inflexibel wird. Fehler und Fehlentwicklungen in der Führungsebene können sich schnell auf das gesamte System auswirken, ohne dass es effektive Korrekturmechanismen gibt.

Ein weiteres Risiko ist die Entstehung von Subsystemen, die sich der Kontrolle des totalitären Regimes entziehen und eigene Dynamiken entwickeln. Dies kann zu internen Konflikten und Machtkämpfen führen, die das Gesamtsystem destabilisieren.

Insgesamt zeigt die systemtheoretische Betrachtung, dass die Entwicklung zum Totalitarismus eine komplexe Dynamik darstellt, bei der verschiedene Faktoren zusammenwirken. Die zunehmende Machtkonzentration, Ideologisierung, Kontrolle der Informationsflüsse und Militarisierung führen zu einer Entdifferenzierung und Vereinheitlichung der Gesellschaft, was weitreichende Folgen für die Stabilität, Leistungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Gesamtsystems hat.

Es ist wichtig, diese Prozesse zu verstehen und frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um die Aufrechterhaltung einer offenen, pluralistischen und funktionierenden Gesellschaft zu gewährleisten. Dies erfordert den Schutz der Grund- und Freiheitsrechte, die Stärkung unabhängiger Institutionen und Medien sowie die Förderung von Bildung, kritischem Denken und Meinungsvielfalt.

Rechts – Links

„Das Rechts-Links-Schema ist überholt“, hört man überall. Doch wer profitiert davon, wenn die Unterscheidung zwischen Herrschenden und Beherrschten verschwimmt? Eine Analyse über den Versuch der Machteliten, die älteste politische Orientierung der Demokratie abzuschaffen – und warum das gefährlich ist.

Zur Zeit höre ich überall in Diskussionen, dass das politische Rechts- Links-Schema überholt sei. Diese Begriffe seien in der modernen Welt nicht mehr zeitgemäß, austauschbar, und man wisse nicht mehr, was sie zum Ausdruck bringen sollen.

Meiner Ansicht nach ist das ein Erfolg der Propaganda der Machteliten.

Diese Einteilung kommt noch aus der französischen Revolution, als die konservativen Machthaber auf der rechten Seite und die Revolutionäre auf der linken Seite saßen. Je nachdem, ob man von vorne oder von hinten blickt, hätte man das ja auch umgekehrt benennen können. Die rechte Hand ist aber nun einmal in allen mir bekannten Kulturen die gute Hand,  und die linke Hand ist die schlechte, mit der man sich in Indien z.B. den Hintern abwischt. Rechtshänder sind in der absoluten Mehrheit und Linkshänder in der absoluten Minderheit. Deswegen haben die Herrschenden diese Wortwahl sehr gerne aufgegriffen, um Revolutionäre als Ausnahmeerscheinung und bösartige Störenfriede zu kennzeichnen. 

Warum will man das jetzt abschaffen?

Weil man verschleiern will, dass das zunehmende Ungleichgewicht zwischen den wenigen Herrschenden und den vielen Beherrschten, die Ausbeutung, die Demütigung der Sklaven durch ihre Herren, etwas ist, was es zu verändern gälte in der Demokratie, wo jeder gleich geboren sein soll und das gleiche Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben soll. 

Der Demokratiegedanke ist per se links, weil er die Sklaven, die Ohnmächtigen, die Ausgebeuteten als wertvolle Menschen betrachtet, die das Recht haben Einfluss zu nehmen auf jene Entscheidungen der jeweils Mächtigen, von denen sie existenziell betroffen sind. 

Die Perspektive von Macht und Ohnmacht, von Herren und Sklaven, von Ausbeutern und Ausgebeuteten, von Reichen und Armen auszublenden ist niemals im Interesse der Unterdrückten, sondern immer im Interesse der Unterdrücker, der Ausbeuter, bzw. der wohlhabenden Herrschaften oder rechtschaffenden Patriarchen, wenn Ihnen diese Wortwahl besser gefällt.

Wer von der Hand in den Mund lebt, sollte sich diesem Versuch der Reichen und Privilegierten, das Rechts-Links-Schema abzuschaffen und durch dieses „ganz große WIR“ zu ersetzen, das der Neigung der Menschen zum Totalitarismus Vorschub leistet, widersetzen. Wer kein Vermögen hat und sein ganzes Leben dem Broterwerb widmen muss, damit er auch Urlaub machen, ins Kino oder ins Fussballstadion gehen kann,  sollte sich diese Perspektive, die man besser „oben/unten“ statt „rechts/links“ benennen sollte, nicht von der Obrigkeit wegnehmen lassen.

Und auch der wohlhabende Demokrat, der von diesem System, das schon immer und natürlicherweise den Interessen der Reichen dient, profitiert, sollte sich klarmachen, dass die friedenssichernden Eigenschaften des demokratischen Rechtsstaats zerbröseln in dem Maße, wie das allgemeine Vertrauen in die Versprechungen der Menschenwürde für alle schwindet.

Im Notfall können wir immer noch Krieg machen, sagt der Machthaber, nicht gewahr, dass er gerade seine Menschenwürde und die von Millionen verspielt.

Kontakt Angst

Ein Waldspaziergang, eine Begegnung, eine Erkenntnis: Wie aus der spontanen Kontaktfreude in Indien wieder deutsche Distanz wird. Eine Betrachtung über Kontaktangst als Krankheitszeichen unserer Gesellschaft – und warum sie geradewegs in katastrophale Szenarien führt. Vom Orchesterdirigenten zum Großen Bruder: Warum Kontakt Liebe ist und das Leben weitergeht.

Waldspaziergang Diktat 240422 19:46

Ich bin eben an einem Menschen mit schwarzer Hautfarbe vorbeigekommen, der mir ein bisschen im Weg stand und erst im letzten Moment Platz gemacht hat.

Direkt danach ist mir aufgefallen, dass ich nach meiner Sri Lanka- und Indien-Reise im Januar und Februar jetzt schon wieder hier so angekommen bin, dass die allgemeine Kontaktangst auch mich wieder beeinflusst. Ich habe den Mann ganz anders angeschaut, als ich ihn in Indien angeschaut hätte. Zwar nicht feindselig, aber doch skeptisch und distanziert, ohne mich zu fragen und ohne zu bemerken, wie sich dieser Mensch gerade fühlt.

In diesen Dritte-Welt-Ländern hast du mit allem und jedem immer sofort Kontakt — mit Tieren, Menschen, Bäumen und Vögeln.

Hier gewöhnt man sich daran, dass es sehr viele Menschen gibt, die Kontakt ablehnen.

Aber warum? Woher kommt diese Kontaktangst?

Das ist sehr traurig, denn Kontakt ist doch genau das, worum es im Leben geht, das Verbindende, nicht das Trennende. Kontakt macht uns zu Wesen, zu Lebewesen. Den Willen zum Kontakt, den haben nur Lebewesen — Maschinen haben weder Wille noch Kontakt.

Wie der Name schon sagt, Kontakt, da ist Berührung, Synchronizität, da ist Harmonie, Kommunikation, aber auch Gleichschritt.

Jedes Wesen, jede Organisation, jedes System muss, um mit den anderen Systemen und Subsystemen zu kommunizieren, d.h. Kontakt aufzunehmen, die richtige Wellenlänge einstellen.

Das ist Kontakt: die richtige Wellenlänge.

Kontaktscheu, Kontaktarmut sind im Grunde Krankheitszeichen, dass im Lebensprozess etwas schiefgegangen ist, etwas auf das Abstellgleis geraten ist.

Letztlich werden wir krank und einsam, wenn wir nicht erkennen, dass wir dazu da sind — hallo! (dieses Hallo galt einer Spaziergängerin, die mich gegrüßt hat) — einem höheren Takt zu folgen.

Das übergeordnete System schwingt seinen Taktstock, und wenn die Untergeordneten nicht freudig in diese Musik einstimmen, zerfällt das System, wird krank und stirbt.

Wenn allerdings der Dirigent Scheiße baut und wegen seiner Unfähigkeit, Fehler zuzugeben, die Orchestermusiker dafür bestraft, muss er sich nicht wundern, dass die Orchestermusiker nicht freudig Kontakt mit ihm aufnehmen, wenn er zum Taktstock greift. Ist er beratungsresistent und unfähig zur Selbstkritik, liegt die Palastrevolution in der Luft. Ein Fußballtrainer wird dann ausgewechselt, weil die Mannschaft nur noch verliert. Ein Politiker könnte auf die Idee kommen, eine Pandemie auszurufen oder sonst einen sehr bedrohlichen Feind, einen schrecklichen Teufel an die Wand zu malen. Wer dann noch Widerworte gibt, ist des Teufels und kann in die Ecke oder gar an die Wand gestellt werden. Hier sieht man, dass Kontaktangst nicht nur eine Spielart der Todesangst ist, sondern auch geradewegs in katastrophale, tödliche Szenarien hinein führt.

Die fortschreitende Zombifizierung der deutschen Gesellschaft wird nicht damit enden, dass der deutsche Michel aus Angst vor Kontakt und Tod Selbstmord begeht. Der deutsche Michel ist bereits tot, weil er sich selbst im Spiegel nicht mehr erkennt. Man geht nicht mehr in die Wagner-Oper, stattdessen schasst man russische Dirigenten und lädt dafür angelsächsische ein. West Side Story. Deutsche Dirigenten sind derweil im Silikon Valley ganz gerne gesehen, wo sie gerade noch Rachmaninow dirigieren dürfen.

All das passt zur derzeitigen Vorkriegsstimmung. Die unterdrückte Lebendigkeit gärt im Untergrund und baut einen immer größeren psychischen und gesellschaftlichen Druck auf, der durch immer schwerere Betondeckel, immer mehr Zensur, im Unsichtbaren bleiben soll. Nicht die Tat, sondern der Hass ist neuerdings das Verbrechen. Unsere Top-Sozialpsychologen können ihn allerdings, im lukrativen Auftrag der Milliardäre, umlenken in die gewünschte Richtung — mal wieder Richtung Osten. Die Auftraggeber — die Warlords, Kapitalisten, Oligarchen — haben hingegen überhaupt keine Kontaktangst, denn sie haben sich mit unüberwindbaren Mauern umgeben. Denken sie. Aber weder im Mittelalter noch in der Moderne und schon gar nicht in der Postmoderne hat es unüberwindbare Mauern gegeben.

In Indien habe ich den berühmten Roman von George Orwell: „1984“ noch einmal gelesen. Das System des Großen Bruders baut auf unüberwindliche Mauern in den Köpfen, die deshalb unüberwindlich sind, weil sie von innen nicht gesehen werden können. Wenn ich nie dahin will, wo die Mauer den Weg versperrt, werde ich sie auch nie bemerken. Aber auch der Große Bruder kann des Menschen Willen, seine eigentliche Lebenskraft, nicht vollständig kontrollieren und beherrschen — auch nicht mit der fortgeschrittensten Propaganda. Auch wenn Das Wahrheitsministerium täglich die drei Wahrheiten

KRIEG IST FRIEDEN

FREIHEIT IST SKLAVEREI

UNWISSENHEIT IST STÃRKE

in die Köpfe hämmert, irgendwo sprießt das Unkraut durch einen vergessenen Spalt.

Durch einen solchen Spalt möchte ich jetzt rufen:

Kontaktangst ist Hass.

Kontakt ist Liebe.

Das Leben geht weiter.

Kriegslogik

Wenn wir glauben, auf einen Krieg zuzugehen, bemühen wir uns, so langsam wie möglich böse zu werden, zumindest langsamer als der Feind, in der Hoffnung, dass der Feind das auch tut und der Krieg so vermieden werden kann. Der Beginn des Krieges ist der Moment, in dem wir uns entscheiden, dass er nicht mehr vermieden werden kann. Denn dann hat der, der zuerst eskaliert, der also schneller böser wird, ein höhere Chance zu gewinnen als sein Feind. Das ist fatal. Wenn es außer dem gewinnen müssen und nicht verlieren dürfen keine anderen Szenarien mehr gibt, muss man schneller böse werden als der Feind, um zu gewinnen. Wenn der Feind 1000 meiner Leute getötet hat, ist es nicht damit getan, auch 1000 von seinen Leuten zu töten, das wäre Zahn um Zahn, auch nicht 2000, nein, man muss so viele Feinde töten wie möglich, vielleicht Millionen, um den Feind in eine aussichtslose Lage zu bringen, in der er kapitulieren muss. Der 6-Tage Krieg begann damit, dass Israel auf einen Schlag die ägyptische Luftwaffe am Boden zerstört hat. Eigentlich ist noch jede Macht, die einen Krieg begann, mit einem Überraschungsschlag gestartet, gerne auch als False-Flag-Aktion. Beispiele: Hitlers Polen- und Frankreich-Feldzug, Tonkin, Pearl Harbour, die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Und die Gründe für das Ende eines Krieges sind sicher genauso interessant wie die Gründe für den Beginn. Der 2. Weltkrieg endete mit den Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Als Pennäler las ich den Bericht eines Arztes, der drei Tage danach bis zum Krater vordrang. Vollkommen schockiert beschimpfte ich meinen Vater, den schwulen SS-Mann: „diese Wunderwaffe hätte euch also retten sollen?“ Sehr cool antwortete er, durch das sofortige Kriegsende wären schätzungsweise drei Millionen Menschen verschont worden. Da verstand ich, was Kriegslogik bedeutet.

Der Unmensch 

Manche alte Freunde haben mir die die Freundschaft gekündigt im Frühling 2020, ich hätte mich als Neinsager, Coronaverharmloser, Querdenker, kurz, als Unmensch entpuppt.

Okay, da bin ich in guter Gesellschaft: der unerschrockenen, der unbestechlichen, der unbeugsamen, der ungläubigen, der unparteiischen, unpassenden, unglaublichen ungeimpften Unmenschen!

Brennholz

Entwurf Rede-Manusskript für einen Montagsspaziergang.

Hallo, Liebe Leute, Ja, auch Sie da hinten, Ihnen scheint’s ja gut zu gehen, das freut mich, das ist schön, sehr schön, besonders, wenn man bedenkt, dass bis vor kurzem noch, in den Corona Jahren, es den meisten von Ihnen gar nicht so gut ging, Sie denken, was will der von uns, der alte Mann, muss uns der ausgerechnet jetzt stören, bei unserem gemütlichen Beisammensein, wo wir einmal das Leben genießen wollen, da muss der uns von der Seite anquatschen, das wird doch hoffentlich keiner dieser Schwurbler sein, so ein Coronaverharmloser, so ein Verschwörungserzähler, der vielleicht gleich von der jüdischen Weltverschwörung faselt, von den Rothschilds und anderen Milliardären, die uns ausrotten wollen? Quasi ein Nazi?

Nein, ich möchte Sie nur daran erinnern, dass Sie noch vor kurzem vor Angst geschlottert haben, nicht gewagt habt zu atmen, wenn andere Menschen in der Nähe waren, weil ein tödlicher Virus umgeht, dem wahrscheinlich keiner entgeht, und dann erstickt man bäuchlings auf der Intensivstation? Mein Onkel ist 1998 an Lungenentzündung gestorben, mit 87, die Erstickungsphase war kurz und wurde mit gnädigen Rauschdrogen abgemildert. Bei Corona sprach man von 4-wöchigem langsamen Ersticken, der blanke Horror!

Und jetzt sitzen Sie da und lassen es sich gut gehen. Sie haben es überstanden, bravo! Dank der Massnahmen, dank der Impfung. Alles gut, Sie müssen nichts lernen, im großen und ganzen wurde alles richtig gemacht, wir vergessen den Mist, haken das ab und machen da weiter wo wir Anfang 20 aufgehört haben.

Das können Sie sich wahrlich abschminken! Selbst die Politiker, die Entscheider, die Herrscherkaste, die Bonzen, die Machteliten haben immer betont, dass es kein Zurück geben wird, vom New Normal zum Old normal. Klaus Schwab, der Gründer und Mentor des famosen Davoser World Economic Forum, hat von einer wunderbaren Gelegenheit gesprochen, einem einmaligen Zeitfenster, das es umgehend zu nutzen gilt, um grundlegende Veränderungen der Gesellschaften, und zwar weltweit zu realisieren, an die man ohne Corona nicht einmal denken konnte. Der Schuss ist gefallen, die Herde galoppiert, jetzt gilt es sie zu lenken. Die fähigsten Köpfe der Machteliten sind herausgefordert, diese Chance nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Denn damals, während der Finanzkrise 2008, waren sie in heller Panik erstarrt, sie kamen nicht an ihre Millionen und schon gar nicht an ihre Milliarden, die Macht, die Ihnen ihr Geld verliehen hatte, war plötzlich dahin, das Finanzsystem klinisch tot, die Ratten verließen das sinkende Schiff. — Da kam der brave Steuerzahler, der Kleine Mann, und rettete die Hochfinanz.

Und schon saßen sie wieder da und ließen es sich gut gehen, sie hatten es überstanden, Steuerzahler, Bravo! Aber die fähigsten Eliten-Köpfe, und natürlich auch die Großkapitalisten und Großspekulanten, wussten, das das nur einmal funktioniert. Ein weiteres Mal würde die krass gemolkene Kuh nicht überleben.

Und was tun Großkapitalisten und Großspekulanten in so einem Fall? Wenn die Felle wegzuschwimmen drohen? Die ganz große Gefahr wird beschworen. Die Pandemie. Ein übermächtiger Feind. Und schlimmer geht immer: Der große Krieg.

Und wenn die Leute sagen, wir machen da nicht mit, keiner geht hin, dann kann man, bevor die Felle wegschwimmen, noch alle möglichen Schrauben anziehen: 

Baerbock sagte ganz offiziell, als Deutschlands Aussenministerin, sie wolle Russland ruinieren. Mit dieser verdrucksten Kriegserklärung hat sie mal eben UNO und OSZE in die Tonne gekloppt. Sie glaubt offenbar, Deutschland könne Russland ruinieren, ohne selbst Schaden zu nehmen. Oder nimmt sie das in Kauf? Wer zahlt den Preis?

Ein gewisser Kiesewetter, der CDU Anwärter auf den Posten des Kriegsministers, sagte, wir müssen den Krieg nach Russland tragen. Genauso gut hätte er sagen können, wir müssen den Krieg nach Deutschland tragen.

Haben diese Herrschaften völlig vergessen, was Krieg ist? Diese schlimmste und zerstörerischste Geisteskrankheit, die menschliche Gehirne befallen kann? Und extrem ansteckend! Spätestens wenn Sie zerfetzte Angehörige in den Händen halten, sind Sie angesteckt!

Dieser Hass-Reflex des Freund/Feind-Denkens war in der Vorzeit, darwinistisch betrachtet, sicher von Vorteil bei der Entwicklung des Menschengeschlechtes zur absolut dominanten Art auf dieser Erde. Die kriegerischen Stämme, die das Freund/Feind-Denken kultiviert haben, denen die Feindseligkeit die höchste Seligkeit war, haben die friedfertigen an den Rand gedrängt und ausgerottet. Wir seien die Nachfahren von Siegern, sagt man. Ich dachte bis vor kurzem, das 20ste Jahrhundert und insbesondere die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki hätten allen klar gemacht, dass diese ultimative Barbarei auf keinen Fall mehr zugelassen werden darf. Aber die Krieger, die vom Kriegsvirus Befallenen haben sich noch nie darum geschert, ob irgendwelche Liebhaber des Friedens ihre massenmörderischen Aktivitäten zulassen wollen oder nicht. Sobald es Tote gibt, muss man siegen, denn der Sieger schreibt die Geschichte, die Verlierer gelten später als Mörder bzw. als Massenmörder, die Gewinner sehn sich als Helden, die den Massenmördern Einhalt geboten haben, selbst dann, wenn sie 10 mal soviel Menschen ins Jenseits geschickt haben. Die Russen hatten im 2. Weltkrieg mehr als 20 Millionen Tote zu beklagen, die in ihrem eigenen Land umgekommen sind. Sie wären der wahre Sieger des 2. Weltkriegs, haben sich aber mit der Geschichtsschreibung in Anführungszeichen offenbar nicht so viel Mühe gegeben. Statt dessen sind sie einfach aus Ostdeutschland abgezogen und haben naiverweise geglaubt, dass es bei dieser einmaligen  Ost-Erweiterung des Washingtoner Imperiums bliebe. Man hat vertraut und auf vertrauensbildende Maßnahmen gebaut. Wie man es in den OSZE Verträgen versprochen hat.

Wer ein bischen gelernt hat, eine Sache von verschiedenen Seite zu betrachten, sich in verschiedene, auch gegensätzliche Standpunkte hineinzudenken, kurz, dialektisch zu denken, der kann doch glasklar nachvollziehen, dass sich die Russen, spätestens ab 2007, völlig verarscht vorkommen mussten. Da hat Putin zum ersten mal auf der Münchner Sicherheitskonferenz Klartext gesprochen. Der Sündenfall, der das internationale Vertrauen in den sogenannten Westen am gründlichsten zerstört hat, war die Bombardierung von Serbien 99 ohne Uno Mandat. Saddam, Gaddhafi, Assad war nur Vorgeplänkel, wo der Westen wenigstens versucht hat, ein UN Mandat zu bekommen. Putin bezieht sich immer wieder auf diesen Präzedenzfall. Auf den 2. Golfkrieg bezieht er sich nicht, auch wenn das UN Mandat nur durch die dreiste Lüge von Powell zustande kam. Wenn die einzige Weltmacht es sich herausnimmt, jederzeit nach Gusto ihre Interessen notfalls auch mit kriegerischen Mitteln durchzusetzen, muss man sich nicht wundern, wenn die für friedliches Zusammenleben unabdingbaren Vorraussetzungen, also Gespräch, Verhandlungen, Ausgleich, Respekt, Wahrheit immer mehr den Bach runtergehen.

Wenn alle in den Bach springen, springst auch Du hinein!

Wenn alle den Bach runtergehen, gehst auch Du den Bach runter!

Die Lüge ist übrigens das mildeste der kriegerischen Mittel. Der Belogene wird nicht nur gedemütigt, sondern auch sein existenziell wichtiger Realitätsbezug wird torpediert, ohne den keine psychische Gesundheit möglich ist. Lügen machen krank! Waffen liefern in einen Krieg ist so, als wolle man in einem Scheidungsprozess, in dem hemmungslos gelogen wird, mit noch besseren Lügen eine Beruhigung der Gemüter bewirken, indem man genau die Seite munitioniert, die man sympathischer findet oder von der man später zum Dank Gegenleistung erwarten darf. 

Nein. Die Gerichtsbarkeit, der Rechtsstaat ist die zivilisatorische Errungenschaft, die seit jeher das friedliche Zusammenleben der Menschen garantiert. 

Solange die Richter unparteiisch sind. 

Solange das Justizsystem wirksame Mechanismen gegen Korruption eingebaut hat. 

Solange jeder Angeklagte nach den gleichen, nachvollziehbaren Massstäben gemessen wird. 

Kurz, solange das Vertrauen  der Gesellschaft in die Justiz gerechtfertigt ist. 

Wenn Bürger eines demokratischen Rechtsstaats daran gehindert werden, das zu überprüfen, sie nicht einmal mehr den Verdacht auf Vorteilsnahme oder Kriminalität oder Bestechlichkeit äußern können, ohne als Verschwörungserzähler diffamiert zu werden, und wenn die Mehrzahl der Mitbürger da mitgeht, dann ist Schluss mit „gleichem Recht für alle“, dann heißt es wieder, wer siegt, hat Recht. Und der Zweck heiligt die Mittel. Das sind die Glaubenssätze der wahren Faschisten. Das sind die Glaubenssätze der Warlords!

Das Freund-Feind-Denken artet, ehe man sich’s versieht, in Paranoia aus mit Gewaltphantasien und Gräuelgeschichten. Merke: zuerst kommen die Gräuelgeschichten, dann erst die Gräuel. In dieser Reihenfolge. Die Paranoia heizt sich dadurch selbst an und ist deshalb eine selbst erfüllende Prophezeiung. 

Nicht nur selbst erfüllend, sondern auch selbst verstärkend. Krieg ist eine hoch ansteckende Geisteskrankheit, die sich durch Schaden zufügen überträgt. Symptome: Hass, Mordlust, Sendungsbewusstsein, Größenwahn. Wir glauben und verkünden, der Feind, diese Inkarnation des Bösen, verstünde nur noch die Sprache der Gewalt, und lassen die Waffen sprechen, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Dieses „Signal“ soll ihn abschrecken, soll ihm klarmachen, des der Preis zu hoch ist, sich unserem Willen weiterhin zu widersetzen, bringt aber den Feind nur dazu, unsere Grausamkeit noch übertreffen zu wollen. Weil er eben genauso tickt. Je mehr die allgemeine Grausamkeit zunimmt, desto mehr sehen wir uns wahnhaft als Gesandte Gottes, beauftragt, das Böse, in Gestalt des Feindes, ein für alle mal auszurotten. Wir werden unfähig, zu erkennen, dass der Feind genauso tickt, weil wir uns strikt weigern, auch nur für eine Sekunde das Streitobjekt, den Zankapfel, aus der Perspektive des Feindes zu sehen. Und sobald es Tote gibt, dürfen sie nicht umsonst gestorben sein.

Und so brennt das Feuer des Krieges, bis kein Brennholz mehr da ist. Verheizt – werden Menschen! Menschen werden verheizt!

Möge dieser Kelch dieses Mal an uns vorübergehn.

„In einer Welt voller Gewalt wäre Pazifismus Selbstmord“

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich: „in einer Welt voller Gewalt wäre Pazifismus Selbstmord“

Meine Antwort: in einer Welt voller Dummheit wäre Intelligenz Selbstmord

Beide Sätze sind an Dummheit kaum zu überbieten. Wenn ein Bellizist einem Pazifisten das Leben nimmt, ist das dann Mord oder Selbstmord?

Mord oder Selbstmord, das soll die Frage aller Fragen sein?

Meine Frage: Warum ist die Welt voller Gewalt?

Frage an Perplexity

Beschreibe in 5000 Worten die gesellschaftliche Entwicklung zum Totalitarismus aus Systemtheoretischer Sicht

Antwort Perplexity

In diesem umfassenden Überblick wollen wir uns mit der systemtheoretischen Perspektive auf die gesellschaftliche Entwicklung hin zu totalitären Strukturen beschäftigen und versuchen, eine detaillierte Analyse darzustellen ohne den Raum für ein vollständiges Buch zu übertreffen.

Totalität im Kontext dieser Betrachtung bezieht sich auf sozialpolitische Ordnungen, bei denen autoritäre oder autokratische Regime dominieren, die einen engen Zugang zur Macht haben und eine weitgehende Kontrolle über alle Aspekte des öffentlichen Lebens erlangen. Diese Formationen zeichnen sich durch ideologisch motivierten Fanatismus, zunehmende Zentralisierung von Macht und Kommunikationsstrukturen sowie eine starke Bindung zwischen Staat und Gesellschaft aus.

Systemtheorie als analytisches Framework dient hierbei zur Untersuchung komplexer Sozialsysteme und deren Dynamiken. Die folgenden Punkte sollen das Verständnis für die gesellschaftliche Entwicklung hin zu totalitären Strukturen fördern:

1. Ideologie und Weltbild: Totalitäre Systeme basieren auf einer starken Ideologie, die eine homogene Vorstellung von Realität und Zukunft vermittelt. Dieses Weltbild wird von der herrschenden Elite propagiert und unterstützt, um ihre Herrschaft zu legitimieren und die Bevölkerung zu kontrollieren. Die Ideologie ist dabei nicht nur politisch, sondern auch kulturell und moralisch geprägt und kann sowohl religiösen wie nationalistischen Ursprüngen entstammen.

2. Zentralisierung und Hierarchie: Totalitäre Systeme sind gekennzeichnet durch eine starke Zentralisierung von Macht und Kommunikationsstrukturen. Der Staat steht im Mittelpunkt aller Aktivitäten und hat die Fähigkeit, Informationen zu sammeln, zu analysieren und zu manipulieren, um seine Ziele zu erreichen. Eine klare Hierarchie innerhalb des Systems sorgt dafür, dass die Macht konzentriert bleibt und es dem Staat möglich ist, seinen Willen durchzusetzen.

3. Propaganda und Manipulation: Um ihre Ideologie zu verbreiten und die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen, setzen totalitäre Systeme Propagandatechniken ein. Diese Techniken dienen dazu, die Meinungsbildung der Menschen zu beeinflussen und sie zu einem bestimmten Konsens zu führen. Durch die Nutzung von Massenmedien und staatlich kontrollierter Bildungsinstitutionen können diese Systeme ihre Ideologie breit verbreiten und die Wahrnehmung der Realität manipulieren.

4. Surveillance und Kontrolle: Totalitäre Systeme verwenden verschiedene Methoden zur Beobachtung und Kontrolle ihrer Bürger. Sie nutzen technologische Lösungen wie CCTV-Kameras, Biometrie und Big Data Analytics, um die Bewegungen und Handlungen der Menschen zu überwachen und zu regulieren. Darüber hinaus werden auch menschliche Quellen eingesetzt, um Informationen zu sammeln und zu analysieren.

5. Militarisierung und Repression: Totalitäre Systeme legen großen Wert auf militärische Stärke und repressive Maßnahmen, um ihren Einfluss zu festigen und potenzielle Opposition zu unterdrücken. Sie investieren in Streitkräfte und Sicherheitsorganisationen, um ihre Grenzen zu schützen und innere Bedrohungen abzuwehren. Gleichzeitig werden auch repressive Institutionen wie Geheimdienste und Polizeibehörden gegründet oder gestärkt, um die Aufrechterhaltung der Ordnung und die Unterdrückung von oppositioneller Tätigkeit zu gewährleisten.

6. Resilienz und Adaptivität: Totalitäre Systeme sind resistent gegenüber äußeren Druck und können adaptiv sein, wenn es notwendig ist, ihre Machtbasis zu stärken oder neue Herausforderungen zu bewältigen. Sie können sich anpassen, indem sie neue Technologien und Methoden einsetzen oder ihre Ideologie modifizieren, um weiterhin die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen.

Die genannten Aspekte bilden zusammen ein komplexes Netzwerk von Faktoren, das die Entwicklung von totalitären Systemen begünstigt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass keine absolute Determination vorliegt – jedes System ist von historischen, kulturellen und individuellen Faktoren geprägt und wechselseitig mit seiner Umgebung interagiert. Das Studium der gesellschaftlichen Entwicklung hin zu totalitären Strukturen bietet Insights in die Arbeitweise solcher Systeme und kann helfen, die Gefahren und Chancen zu identifizieren, die mit ihrem Auftreten verbunden sind.

Quellen

Von Perplexity unter https://www.perplexity.ai/search/Capital-One-acquires-imvqu05CRfigrnzjlAsg3A

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